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PAPAS UND BEGLEITER WÄHREND DER GEBURT, TEIL 2

In Teil 1 haben wir bereits darüber gesprochen wie die Geburtspartner – damit meine ich all jene, die die Mama während der Geburt begleiten, also Papas, Freundinnen, Mütter etc. – die werdende Mama schon VOR der Geburt gut unterstützen können. Heute soll es in Teil 2 explizit darum gehen, was die Geburtspartner WÄHREND der Geburt zu tun haben. Ich spreche hier der Verständlichkeit halber von Geburtspartner, meine damit aber natürlich auch die weiblichen Geburtsbegleiter/innen.

INHALTSVERZEICHNIS

Wie begleite ich eine Geburt in Trance?

Was ich heute erzähle, sind nicht die klassischen To Dos für Geburtspartner wie sie in einem gewöhnlichen Geburtsvorbereitungskurs vermittelt werden, sondern explizit für die Partner werdender Mamas, die sich mit Mentaltraining auf die Geburt vorbereiten, die sich während der Geburt also in einem tranceartigen Zustand befinden.

Das wichtigste Hilfsmittel während der Geburt für die Mamas aus meinem Kurs sind die Audio-Trancen.

  • Deshalb ist es sehr wichtig, dass sich die Geburtspartner noch vor Geburtsbeginn darum kümmern, dass Bluetooth-Kopfhörer, MP3-Player, Handy, Ladegeräte usw. einsatzbereit sind, damit die Mamas dann die Trancen während der Geburt hören können und nicht z.B. aus Versehen der Akku leer ist.
  • Die Geburtspartner sollten sich auch unbedingt die wichtigsten Trancen auf ihr Handy oder ein Ersatzgerät herunterladen, damit sie ein Backup haben, falls irgendetwas schief läuft.

Wir haben in Teil 1 bereits besprochen, dass sich die Mama während der Geburt in einen tranceartigen Zustand begibt und das sollte sie tatsächlich ab der 1. Welle tun. Dann sollte die Mama keine andere Aufgabe mehr haben als sich auf die Geburt und die drei Bausteine der Geburtsformel zu konzentrieren.

Die Mama befindet sich dann im Trancezustand innerlich in einem geschützten Raum, den man vergleichen kann mit einer Höhle. Deshalb kann man sich den Geburtspartner vorstellen wie den Bewacher oder Beschützer dieser Höhle.

  • Die Aufgabe des Geburtspartners ist es dann, dafür zu sorgen, dass die Mama in ihrem inneren Schutzraum ungestört bleibt. Man kann sich das ein bisschen vorstellen wie Arbeitsteilung bei der Geburt: Die Mama bringt das Baby zur Welt und der Geburtspartner beschützt dabei ihren inneren und äußeren Raum.
  • Das sollte aber kein abwehrender Beschützer sein, nicht wie ein Bodyguard, der im übertragenen Sinne in Kampfhaltung vor der Höhle steht, sondern jemand, der die Mama zwar beschützt und dafür sorgt, dass sie ungestört bleibt, der aber nach außen hin immer respektvoll, diplomatisch und wohlwollend kommuniziert. Also z.B. mit Arzt oder Hebamme. Das ist ganz wichtig, damit sich das medizinische Personal auch nicht auf den Schlips getreten fühlt oder angegriffen fühlt. Also wenn zum Beispiel die Hebamme laut die Tür aufreißt und ins Zimmer rauscht, sollte man sie nicht anbrüllen, was das soll, sondern sie leise und freundlich darauf hinweisen, dass es super wäre, wenn die Mama möglichst wenig gestört werden würde in ihrem Entspannungszustand.

 

Was hat der Geburtsbegleiter vor der Geburt zu tun?

Aber bevor wir überhaupt in der Klinik ankommen zur Geburt gibt es einige Dinge für den Geburtspartner zu tun, einiges davon gilt auch für eine Hausgeburt:

  • Sobald die Mama die ersten Wellen spürt, sollte sie sich zurückziehen können und sich um nichts mehr kümmern müssen und auch über nichts mehr nachdenken müssen. D.h. die Papas oder anderen Geburtspartner sollten dann dafür sorgen, dass evtl. größere Kinder bei der Oma etc. untergebracht werden.
  • Außerdem sind die Geburtspartner dafür zuständig, dass die Kliniktasche fertig gepackt wird. Dafür ist es natürlich notwendig, dass die Mama vorab mit dem Geburtspartner darüber spricht, was dann noch alles in die Tasche muss.
  • Der Geburtspartner kümmert sich auch um alles, was auch sonst noch erledigt werden muss, z.B. die Katze füttern oder das Taxi in die Klinik oder die Hebamme anrufen usw.

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Weitere Aufgaben des Geburtsbegleiters

Wofür auch der Geburtspartner zuständig ist:

  • Einen äußeren Raum schaffen, in dem sich die Frau wohlfühlen kann. Also eine positive Atmosphäre schaffen, das gilt für Zuhause und auch für die Klinik. Dazu gehört zum Beispiel, den Raum etwas abzudunkeln, allgemein für eine reizarme Umgebung zu sorgen, vielleicht ein Fläschchen mit einem Duftöl aufstellen etc.
  • Auch das alles sollte natürlich in der Klinik immer wertschätzend passieren. Also nicht einfach so den kompletten Raum umstellen, sondern freundlich darum bitten, ob vielleicht die Jalousien etwas heruntergefahren werden können und darum bitten, dass die Frau möglichst viel Ruhe hat usw.

Grundsätzlich gilt:

  • Erwähnt auf jeden Fall, dass sich die Frau mit einer Entspannungstechnik vorbereitet hat und es deshalb super wäre, wenn jegliche Kommunikation erst einmal über den Geburtspartner läuft.
  • Dafür ist es natürlich notwendig, dass Mama und Geburtspartner im Vorfeld ausführlich über die Geburtswünsche der Mama sprechen. Dieses Thema besprechen wir auch ausführlich in meinem Online-Kurs. Entweder ihr sprecht das im Vorgespräch schon mal an oder der Geburtspartner spricht das bei der Ankunft in der Klinik an.

 

Also wenn ihr ankommt, kannst du als Geburtspartner ein kurzes Gespräch mit der Hebamme an der Tür führen und z.B. sagen: “Meine Frau hat sich mit einer Entspannungsmethode vorbereitet, und es wäre schön, wenn wir alle so ruhig und leise wie möglich wären, um sie nicht zu stören. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich bei Fragen zuerst an mich wenden, da ich über ihre Wünsche informiert bin. Aber natürlich können Sie sich auch direkt an sie wenden, wenn es notwendig ist.”

Es ist eben super wichtig, dass der Geburtspartner über die Geburtswünsche informiert ist, denn dann kann er oder sie auch die Kommunikation nach außen übernehmen. So wird die Mama unter der Geburt möglichst wenig gestört. Für eventuelle Gespräche mit Hebamme oder Arzt sollte dann der Geburtspartner auch immer vor die Tür gehen, damit die Mama weiterhin ihre Ruhe hat.

 

Die B.R.A.I.N. Fragetechnik

Es gibt auch eine tolle Frage-Technik, an der sich der Geburtspartner entlang hangeln kann, wenn eine Intervention ansteht. Über diese sogenannte BRAIN-Fragetechnik habe ich auch mal einen Instagram-Post gemacht.

Sollte sich nach dem Gespräch zwischen dem medizinischen Geburtsteam und dem Geburtspartner herausstellen, dass z.B. eine größere und schwerwiegendere Intervention notwendig ist, dann muss natürlich auch die Mama miteinbezogen werden und dafür auch kurz in ihrer Trance gestört werden. In meinem Kurs lernen meine Teilnehmerinnen wie sie am besten mit einer solchen Störung umgehen. Dabei ist es super wichtig, die Frau nicht zu sehr ins Wachbewusstsein zu holen, damit sie nach der Störung auch wieder gut in die Tiefenentspannung abtauchen kann.

Also zusammengefasst:

  • Du als Geburtspartner bist der Hauptansprechpartner für das medizinische Geburtsteam. Das bedeutet, dass du und die Mama den Geburtsplan im Voraus gemeinsam besprechen müsst, damit du genau weißt, was die Mama sich für die Geburt wünscht.
  • Das medizinische Geburtsteam sollte nur dann direkt mit ihr sprechen, wenn es unbedingt notwendig ist.

Das hört sich jetzt vielleicht so an, als wäre die Frau nur in ihrer Welt und komplett außen vor. So ist es nicht. Sie kann natürlich trotzdem jederzeit auch selbst kommunizieren oder etwas fragen usw. Aber das sollte nur passieren, wenn es wirklich notwendig ist. Und in meinem Kurs lernen meine Teilnehmerinnen dann auch wie sie nach einer solchen Kommunikation wieder in die Trance zurück finden.

Mit dem medizinischen Geburtsteam zusammenarbeiten

Wichtig ist auch grundsätzlich, sich immer wieder klar zu machen, dass die Mama und der Geburtspartner mit Hebamme und Arzt zusammenarbeiten sollten und nicht gegeneinander. Im Hypnobirthing wird das medizinische Geburtsteam oft als der Feind dargestellt, aber letztlich geht es darum als Team zusammenzuarbeiten und den besten Weg für Mama und Baby zu finden. Und das geht am besten, indem man respektvoll und wertschätzend miteinander umgeht. Das heißt überhaupt nicht, dass man alles einfach hinnehmen muss. Aber wenn man mit etwas nicht einverstanden ist, sollte man das in einem freundlichen und wohlwollenden Ton kommunizieren. Denn definitiv ist nicht jede Untersuchung oder Intervention notwendig, aber man kann trotzdem nett bleiben, während man die Intervention ablehnt.

Wenn ein medizinischer Eingriff oder eine Intervention aber tatsächlich erforderlich ist, kannst du diese Abkürzung B.R.A.I.N. verwenden, um die richtigen Fragen zu stellen und eine fundierte Entscheidung treffen zu können. Solche Gespräche sollten übrigens nicht dort stattfinden, wo die Mama zuhören kann, sondern immer außerhalb des Raumes.

 

Die Rolle des Geburtsbegleiters und seine Aufgaben

Und wenn keine Interventionen notwendig sind, ist die einzige Aufgabe des Geburtspartners einfach da zu sein und sich um das Wohlbefinden der Mama zu kümmern. Das heißt aber auch eher passiv zu sein und nicht aktiv. Also z.B. nicht permanent zu fragen: „Wie geht’s dir?“ oder „Oje du Arme, ist es sehr schlimm?“. Denn ganz wichtig zu wissen: Jegliches Sprechen und aktives Zuhören aktiviert immer den Neocortex, das heißt das Wachbewusstsein. Das stört die Mama enorm in ihrem Trance-Zustand. Deshalb sollte so wenig wie möglich mit der Mama gesprochen werden.

Man kann sich das vorstellen wie einen sportlichen Hochleistungs-Wettbewerb wie z.B. einen Schwimmwettbewerb über eine lange Distanz. Die Mama ist die Schwimmerin, die sich durch die Wellen, also die Geburtswellen hindurch zum Ziel bewegt. Der Begleiter fährt im Begleitboot nebenher und ist dafür zuständig, ihr nur mal etwas zu trinken oder zu essen zu reichen oder vielleicht die angelaufene Schwimm-Brille zu säubern. Er würde die Schwimmerin auch nicht permanent mit Fragen stören, denn jede Antwort kostet sie Kraft während sie gegen die Wellen anschwimmt.

Im übertragenen Sinne ist auch der Geburtspartner dafür da, dass es der Frau gut geht:

  • Er sollte ihr immer mal wieder etwas zu Trinken oder Essen reichen
  • Sie vielleicht mal zur Toilette führen
  • Sie massieren
  • Für Ruhe und Dunkelheit sorgen
  • Für warme Füße sorgen und allgemein einfach da sein, wenn sie etwas braucht. Aber eben nicht dauernd fragen: Brauchst du dies? Brauchst du das?
  • Man kann z.B. in einem fragenden Wort fragen: „Durst?“ und der Mama ein Glas mit Strohhalm hinhalten. Entweder sie trinkt dann, wenn sie Durst hat oder nicht.
  • Mit einzelnen Wörtern oder maximal sehr kurzen Sätzen wird die Kommunikation auf das Nötigste reduziert und die Mama so wenig wie möglich in der Trance gestört.

 

Wir lernen im Kurs übrigens auch zwei sehr effektive Techniken aus dem Mentaltraining und eine ganz konkrete Massage-Technik, mit denen der Geburtspartner die Mama wunderbar unterstützen kann.

Außerdem gibt es im Kurs auch ein extra Kapitel für die Geburtspartner, damit sie dann genau wissen, was während der Geburt konkret zu ihren Aufgaben gehört. Ich finde es außerdem, wie bereits in Teil 1 erwähnt, super hilfreich, wenn auch die Partner mal eine oder mehrere Trance-Reisen machen. Dann wissen sie umso besser, wie sie die Mama in genau diesem Zustand am besten unterstützen können.

  • Der Geburtspartner kann z.B. auch von Zeit zu Zeit Affirmationen laut vorlesen (da bekommt ihr im Kurs von mir auch Vorschläge)
  • Wenn die Mama in eine Panik gerät sollte der Geburtspartner wissen wie er oder sie damit umgeht. Dafür gibt es bei mir im Kurs auch extra einen „Notfallplan bei Panik“.
  • Wenn du als Geburtspartner bemerkst, dass die Mama die Zähne zusammenbeißt und den Kiefer verkrampft, massiere ihr sanft ihren Kiefer und sage: “Lass deinen Kiefer weich werden” oder „Lass deinen Kiefer locker“, denn Kiefer und Muttermund hängen tatsächlich physiologisch zusammen. Das heißt, wenn der Kiefer entspannt ist, ist auch der Muttermund entspannt.

 

Und falls du dich an die letzte Podcast-Folge erinnerst, da haben wir ja über die Hormone gesprochen:

  • Es hilft auch ungemein, während der Geburt zu kuscheln, sich zu umarmen oder auch, die Mama daran zu erinnern, ab und zu zu lächeln. So schickt sie sich selbst und ihrem Baby positive Glückshormone.
  • Aber wichtig ist: Mach das immer nur in einer Wellenpause, damit sie nicht aus der Trance fällt.
  • Sag dazu einfach: „Lächeln“ oder „Lächeln für die Glückshormone“, das kann schon enorm viel bewirken, denn die geburtsfördernden Hormone reagieren genau darauf.

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Zusammenfassung

Damit die Frau in Ruhe an ihrem inneren Ort sein kann, ist der Geburtspartner zuständig, alles drum herum zu managen. Wenn die Frau ungestört in diesem tiefenentspannten Zustand sein kann, dann kann sie sich auch mit ihrem weiblichen Ur-Instinkt verbinden und dann weiß sie auch instinktiv ganz genau, was sie zu tun hat während der Geburt. Dann braucht sie auch viel weniger Hilfe von außen, wenn man sie einfach in diesem natürlichen Zustand gebären lässt.

Zuhause lässt sich dieser entspannte, äußere Raum natürlich viel leichter herstellen, aber in der Klinik ist der äußere Raum oft das Gegenteil von Entspannung, weil es hektisch und laut zugeht. Da braucht die Mama also umso mehr den Beschützer ihrer Höhle, symbolisch gesprochen, damit sie nicht gestört wird in ihrer Trance.

Liebe Papas und Geburtsbegleiter, jetzt wisst ihr also ganz genau wie ihr die werdenden Mamas vor und während der Geburt bestmöglich unterstützen könnt. Versucht euch auf die mentale Geburtsvorbereitung einzulassen und nicht voreingenommen zu sein, dann werdet ihr während der Geburt ein wunderbares Team sein.

Hier veröffentliche ich meinen Geburts-Quicky-Podcast. Abonniere meinen Schwangerschafts- und Geburts-Podcast gerne direkt:
 

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